Kreta ist nur per Flugzeug oder Fähre erreichbar. Wer mit dem eigenen Fahrzeug anreisen möchte, nutzt die Fähre. Die schnellste Route führt zunächst von Italien nach Griechenland und dann weiter von Piräus nach Kreta.
Fähren ab Piräus
Der Hafen von Piräus liegt etwa zehn Kilometer südwestlich des Athener Stadtzentrums und ist über die Metro (Linien M1 und M3) sowie Busverbindungen gut angebunden. Der Expressbus X96 verkehrt im 24-Stunden-Betrieb zwischen dem Flughafen Athen und dem Hafeneingang. Das Hafengelände ist weitläufig und in verschiedene Sektoren (Gates) unterteilt. Die Fähren nach Kreta legen in der Regel von den Gates E2 und E3 ab.
Für Fähren ab Piräus wird empfohlen, mindestens 90 bis 120 Minuten vor Abfahrt am Hafen zu sein, insbesondere bei der Mitnahme eines Fahrzeugs. Nach der Online-Buchung besteht bei vielen Reedereien die Möglichkeit eines Web-Check-ins, bei dem ein digitales Ticket mit QR-Code generiert wird.
Heraklion
Heraklion ist der größte Fährhafen Kretas und liegt zentral an der Nordküste. Er eignet sich als Zielhafen für Reiseziele in Zentral- und Ostkreta.
Die Verbindung zwischen Piräus und Heraklion gilt als die meistbefahrene Fährstrecke Griechenlands. Die Distanz beträgt etwa 173 Seemeilen (320 Kilometer). Konventionelle Fähren benötigen für die Überfahrt zwischen 8,5 und 9,5 Stunden, Schnellfähren erreichen das Ziel in etwa 7,5 Stunden. Die Route wird ganzjährig bedient, wobei in der Hochsaison mehrere tägliche Abfahrten angeboten werden.
Nachtfähren legen üblicherweise gegen 21:00 Uhr ab und erreichen Heraklion zwischen 06:00 und 06:30 Uhr. Diese Zeitplanung erlaubt es, die Kosten für eine Hotelübernachtung zu sparen und den Ankunftstag vollständig für Aktivitäten auf der Insel zu nutzen.
Die Route wird von mehreren Reedereien bedient, darunter Minoan Lines, ANEK Lines und Blue Star Ferries. Die Ticketpreise für eine Deckpassage beginnen bei etwa 31 Euro.
Piräus - Heraklion
3 Fährbetreiber
Chania (Souda)
Der Fährhafen für Chania befindet sich in Souda, etwa 7 Kilometer östlich des Stadtzentrums von Chania. Er ist ideal für Reiseziele in Westkreta, einschließlich der Regionen um Kissamos, Gramvousa und Elafonisi.
Die Überfahrt von Piräus nach Chania dauert etwa 8,5 Stunden. Auf dieser Strecke verkehren ausschließlich konventionelle Fähren; Schnellfähren werden nicht eingesetzt. Einige Fahrpläne sehen Zwischenstopps vor, etwa auf Milos. Die Deckpassage kostet ab etwa 42 Euro. Die Route wird primär von der ANEK-Superfast-Allianz und Blue Star Ferries bedient.
Piräus - Chania
Anreise über Italien
Für Reisende aus Mitteleuropa, die mit dem eigenen Fahrzeug nach Kreta gelangen möchten, führt der übliche Weg über eine Adriafähre von Italien nach Griechenland. Die Anreise erfordert eine dreistufige Reisekette: Zunächst die Überquerung der Adria nach Patras oder Igoumenitsa, dann die Fahrt durch Griechenland nach Piräus und schließlich die Fähre nach Kreta.
Die Wahl des italienischen Abfahrtshafens beeinflusst das Verhältnis zwischen Fahrzeit auf der Straße und auf dem Wasser. Für Reisende mit dem Ziel Patras stehen Venedig, Ancona und Bari zur Verfügung. Brindisi bietet primär Verbindungen nach Igoumenitsa.
Ancona
Ancona gilt als der wichtigste Adriahafen für Reisende aus dem deutschsprachigen Raum. Von hier verkehren die modernsten RoPax-Schiffe der Reedereien Minoan Lines und ANEK-Superfast. Tägliche Verbindungen nach Patras sind verfügbar.
Die Überfahrt nach Patras dauert zwischen 21 und 24 Stunden. Die Anfahrt nach Ancona ist aus Süddeutschland, Österreich und der Schweiz gut zu bewältigen. Der Hafen bietet eine optimale Balance zwischen Anfahrtsweg und Überfahrtsdauer.
Ancona - Patras
Venedig
Venedig ist ideal für Reisende aus dem Norden Deutschlands oder Österreichs, die eine längere, entspannte Seereise bevorzugen und die Fahrtstrecke in Europa minimieren möchten.
Die Überfahrt nach Patras dauert zwischen 32 und 35 Stunden. Diese längere Seestrecke ermöglicht es, die Fahrt durch Italien vollständig zu vermeiden und die Reise als Teil des Urlaubserlebnisses zu betrachten.
Venedig - Patras
Bari
Bari im Süden Italiens bietet die kürzeste Überfahrt nach Patras. Die Seestrecke dauert nur 16,5 bis 17,5 Stunden und ist zudem die günstigste Option.
Der Nachteil besteht in der zusätzlichen Fahrtstrecke von etwa 460 Kilometern durch Italien, die mit Maut- und Treibstoffkosten verbunden ist. Für Reisende, die bereits im Süden Europas starten oder die kurze Überfahrt priorisieren, ist Bari jedoch eine attraktive Wahl.
Bari - Patras
Brindisi
Brindisi, ebenfalls in Süditalien gelegen, bietet primär Verbindungen nach Igoumenitsa und Korfu. Die Überfahrt nach Igoumenitsa dauert etwa 9 Stunden und ist damit die schnellste Adriaquerung.
Diese Route eignet sich für Reisende, die den westlichen Peloponnes erkunden möchten oder flexible Zeitpläne haben. Die Weiterfahrt nach Piräus ist von Igoumenitsa aus jedoch länger als von Patras.
Brindisi - Igoumenitsa
Transfer von Patras oder Igoumenitsa nach Piräus
Nach der Ankunft in Patras beträgt die Distanz nach Piräus etwa 210 Kilometer. Die Fahrt erfolgt über die Nationalstraße E65 (Olympia Odos) und dauert mit dem Fahrzeug etwa 2,5 bis 3 Stunden. Es fallen Mautgebühren von etwa 12 Euro an. Fußpassagiere können die KTEL-Busverbindungen nutzen, die eine Fahrzeit von etwa 3,5 Stunden benötigen.
Von Igoumenitsa aus ist die Strecke nach Piräus erheblich länger und beträgt etwa 470 Kilometer. Die Fahrzeit liegt bei etwa 5 bis 6 Stunden über die Autobahn A2 (Egnatia Odos) und A1. Diese Route führt durch das griechische Festland und bietet Gelegenheit für Zwischenstopps, etwa in Meteora oder Delphi.
Da die Fähren aus Italien meist am frühen Morgen oder Vormittag in Patras eintreffen, bleibt in der Regel ausreichend Zeit für den Transfer, um die Abendabfahrten nach Kreta zu erreichen. Einige Anbieter bieten sogenannte Kombitickets an, die beide Fährstrecken in einer Buchung zusammenfassen und oft Rabatte gewähren.